Fasteloovendszoch 2011 Drucken

PrinzenpaarStadt Blankenberg ist nicht nur als ein liebevolles „Burgstädtchen“ bekannt. Insider kennen den Ort auch als eine Fasteloovendshochburg mit dem Irschten Plöck, den Närrischen Rittern (bis 2005) und den Karnevalsfreunden.

Fasteloovend wird hier schon lange gefeiert. Bereits 1895 berichtet die Hennefer Zeitung von einem Maskenzug in Blankenberg. Gut in Erinnerung sind vielen Fasteloovendsjecken die Umzüge von 1964, mit einem eigenen Prinzenpaar, gleich mehrere Umzüge zu Beginn der achtziger Jahre und der letzte 1995, im Vorfeld des großen Mittelalterfestes.

In diesem Jahr feiert der Heimat- und Verkehrsverein Stadt Blankenberg sein 100 jähriges Bestehen. Dies war der Anlass erneut einen Fasteloovendszug zu organisieren. Eingeladen zum Mitmachen waren alle Ortsvereine, die Vereine der näheren Umgebung und alle Einwohner. Die umfangreiche Organisation übernahm Anja Plückthun.

Am Samstag, den 26.2.2011 um 14:11 Uhr spielte das Blasorchester Uckerath auf dem Marktplatz auf. Der bunte Zug, bestehend aus 15 Fußgruppen und der Kinderburg der Karnevalsfreunde, setzte sich in Bewegung. Der Männergesangverein Eintracht führte das bunte Treiben an. Getreu dem Motto: „Fasteloovend wie für 100 Johr“ folgte die Bürgergemeinschaft Stachelhardt Bülgenauel und „Die schönsten Eerpelssäck vom Berch“. Dahinter verbarg sich der Junggesellenverein „Alte Burg Stadt Blankenberg“  und Mailehen.

Hinter den „Jecke Wiever Sücherscheid“, verkleidet als Burgfräuleins, zog das Damenkomitee „Irschte Plöck“ als Vogelscheuchen durch die engen Gassen zum „Porzentuen“ (Katharinenturm).

Das Närrische Volk stand hier dicht geknubbelt und begrüßte die Happerschosser Tanzflöhe. Diese ausgelassene Stimmung werden die Akteure sicherlich nicht mehr vergessen. Die Kräuterhexen (Freundeskreis Burgarten Blankenberg) warfen passenderweise Kräuterbonbons. Hoch zu Ross folgte die „Stad(t)t Blankenberger Reiterei von 1911“. Heinz Land aus Striefen hatte Nachbarn und Freunde, die mit Frack und Zylinder gekleidet waren, mit Steckenpferden ausgestattet.

Dahinter begeisterte eine farbenfrohe Clowngruppe die Zuschauer. Inge Rieser hatte wochenlang die liebevoll gestalteten Kostüme ihrer 18 köpfigen Schar genäht.

Edmund Heller griff das aktuelle Thema „zu Guttenberg“ auf.  Eine Abordnung der Hennefer Stadtsoldaten benannte sich in Blankenberger Bürgerwehr um. Andrea Hoppen-Weiss, bekannt für ihre Leidenschaft zur Kostümierung, erschien als Frinz (ein Frosch als Prinz).

Die Bürgergemeinschaft Weinfest hatte einen alten Weinbergswagen geschmückt, nach dem Motte: „Von der Druuv in et Fass“.

Zwei Besonderheiten wies der Fasteloovendszoch noch auf: Teilnahme der historischen Gestalten Hänschen und Äezebär und ein Damenprinzenpaar. Das Hänschengewand, getragen von Stefan Schmitz, wurde eigens aus dem Museum geholt. Das Kostüm des Ääzebärs, in dem der 15 jährige Cesur Meyers steckte, war nach alten Vorlagen von Inge Rieser geschneidert worden. Die Herkunft der Hänschengestalt, so Prof. Helmut Fischer, wird mit den sogenannten Knüppel- oder Speckrussen in Verbindung gebracht (Napoleonische Zeit).

Bis zu Beginn der dreißiger Jahre hatten die beiden Fastnachtsfiguren ihre Rolle noch inne. Zuletzt sah man sie 1981.

Zum Fasteloovendszoch gehört ein Prinzenpaar. Als der designierte Prinz (er wusste nichts von seinem Glück) sein Amt nicht wahrnehmen wollte, sprang kurzerhand die Nachbarin ein. Annette Pfennigsberg als „Ihre Leichtigkeit Träubchen I.“ folgte mit dem Prinzen Anja Plückthun als „Bacchus I.“ ihrem handgezogenen  Prunkwagen, der reichlich mit Kamellen beladen war und von Mitgliedern des Heimat- und Verkehrsvereins begleitet wurde. Von der Stadt aufs Land führte der Zug durch alle Ortsteile. Unterwegs verursachten zahlreiche Verpflegungsstationen obligatorische Verzögerungen. Zurück in der Stadt begaben sich die Jecken  in das  Galerie-Hotel zur Fasteloovendsparty. Gefeiert wurde bis spät in die Nacht. Das Närrische Treiben bereitete eine so große Freude, dass sich viele Akteure einen jährlichen Umzug wünschen.

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